Für einmal ist es der Herbst, der die Neuerungen bringt. Ich mag ihn eigentlich, diesen ersten Herbstmonat, wenn die Sonne schon so tief steht, dass die Natur eine andere Form erhält. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Landschaftsaufnahmen.
Neu ist, dass ich entschleunigen will um die Konzentration und Produktivität zu steigern. Dazu gehört es auch, bewusst auf den vergangenen Monat zurückzublicken. Und nach vorne. Es passt, dass ich der Grafikerin Anice Grossenbacher den Auftrag gegeben habe, mir ein Logo zu erarbeiten. Ich freue mich schon aufs Ergebnis.
Fashion Shooting für NANA
Anice habe ich beim Shooting für NANA kennengelernt, wo sie das Styling übernommen hat. NANA ist das Berner Schmucklabel mit dem Sinn für minimalistisches Design und dem feinen Gespür für Details. Bereits seit längerem bin ich verantwortlich für die Präsentation der Produkte im Webshop, nun wollten wir aber auch zeigen, wie die Schmuckstücke aussehen, wenn sie getragen werden. Am frühen Samstag Morgen sind also unsere Models aus Basel angereist. Und die beiden Schwestern haben einen grossartigen Job gemacht.
Noch mehr E-Commerce
Seit langem fotografiere ich für diverse E-Commerce Unternehmen. Gerade wenn man ein Produkt nicht physisch von allen Seiten betrachten, es in die Hand nehmen und das Material befühlen kann, sind Bilder noch viel wichtiger. Das bestätigt auch Rico Castelberg, Geschäftsführer eines Onlineshops für Designermöbel, im Carpathia Blog: „Damit sich die Kunden für oder gegen den Kauf eines Möbelstücks entscheiden, braucht es vor allem gute Fotos.“ Heute setzen Produktdesigner vermehrt auf Renderings, so kann ein Produkt verkauft werden, bevor es überhaupt gebaut wurde. Umso erfreulicher, von einem qualitätsbewussten Spezialisten aus der Designerszene Rückendeckung zu erhalten. Ich bin gespannt, wie weit in nicht allzu ferner Zeit Augmented Reality als Verkaufshilfe eingesetzt wird. Die interaktive Fotoausstellung „Wild Card“ mit Bildern, die es physisch gar nicht gibt, inspiriert jedenfalls zu neuen Ideen.
Werbung ist langweilig
Dabei ging es ja auch anders. Kennt ihr „Hamster„, die Webserie über einen neuen Bundesrat, die diesen Frühling lief? Falls nicht, keine Sorge, Ihr seid einfach nicht das Zielpublikum. Fakt ist aber, dass es die Swisscom mit einem aufwändig produzierten Kurzfilmproduktion in vier Episoden geschafft hat, vom Image des verstaubten Bundesbetriebs wegzukommen und in allen Medien präsent zu sein mit ihrer Hauptfigur – ohne in den Filmen jemals die Marke zu erwähnen oder das Logo zu zeigen. Das nennt sich Branded Entertainment. Die Berner Filmemacher Rise&Shine Films haben sich auf die Produktion von Branded Entertainment Serien spezialisiert. Herr Vogel, der schrullige Herr, dem immer etwas abverheit (Comparis), stammt von ihnen. Für ihre neue Webseite durfte ich das Fotomaterial beisteuern. Wir standen beide am Anfang unserer kleinen Businesses, als ich zum ersten mal mit Rise&Shine Films zusammenarbeiten durfte und ihr Drive an dem sie en Projekte herangehen ist richtig ansteckend.
Fotoszene Schweiz
In der Schweiz sind rund 2’000 Fotografen tätig. Der Verband der Schweizer Berufsfotografen hat um die 300 Mitglieder. Um ihre Wünsche und die von potentiellen Neumitgliedern erfüllen zu können, hat sich der Zentralvorstand getroffen, um verschiedenen zukunftsweisende Ideen anzudiskutieren. Unterstützung hatten wir dabei von Silke Güldner, Coach und für Fotografen und Kreative. Silke schreibt sehr lesenswerte Kolumnen für das Magazin Profi Foto. Sie hat sich beispielsweise Gedanken über das künstlerische Schaffen eines Berufsfotografen gemacht: „Der Blick in den Bereich der Kunst und der Fotografie gerichtet zeigt, dass die besten Ideen im Grunde oft sehr simpel sind und uns dennoch berühren. Der Grund: Sie sind einfach gut gemacht und dafür braucht man Zeit. In meinen Gesprächen mit erfolgreichen Fotografen habe ich festgestellt, dass nicht wenige im Laufe ihres Arbeitslebens „entschleunigt“ haben. Obwohl sie über einen langen Zeitraum erfolgreich für namhafte Auftraggeber in der ganzen Welt Arbeiten realisiert haben, blieb das allein unbefriedigend. Für sie wurde der Wunsch nach einem sinnhafteren Umgang mit Fotografie und Bildern zunehmend wichtiger.“
Werkschau Bern
Die freien Arbeiten sind das Salz in der Suppe. Ich durfte Meine Weimaraner-Portraits in diesem Jahr an der Werkschau Bern ausstellen und konnte die zwei Werke sogar verkaufen.
Und der Oktober?
Einen kleinen Vorgeschmack gibts schon mal. Unter dem Arbeitstitel „strong is the new sexy“ entsteht da eine schöne Überraschung von Crossfit Bern.